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Weniger als 100 Verkehrstote

Bis zum Ende dieses Jahrzehnts soll die Zahl der Verkehrstoten in der Schweiz auf unter 100 pro Jahr sinken, die Zahl der Schwerverletzten auf unter 2500. Die BFU unterstützt dieses Ziel des Bundesamts für Strassen ASTRA. Doch sinkende Unfallzahlen – wie in den letzten Jahren und Jahrzehnten – gibt es nicht geschenkt. Angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens lässt sich das Ziel nur mit gut durchdachten Massnahmen erreichen.

Das Bundesamt für Strassen ASTRA hat sich zum Ziel gesetzt, die jährliche Anzahl Todesopfer im Strassenverkehr bis 2030 auf unter 100 zu reduzieren, jene der Schwerverletzten auf unter 2500 – aktuell sind es durchschnittlich 219 Verkehrstote und 3749 Schwerverletzte pro Jahr. Dieses Verkehrssicherheitsziel ist aus Sicht der BFU ein wichtiges Signal; gleichzeitig ist es eine grosse Herausforderung, dieses Ziel zu erreichen. Die Politik muss der Verkehrssicherheit dazu die höchste Priorität einräumen. Zudem sorgen gesellschaftliche Entwicklungen für neue Sicherheitsprobleme.

Knacknüsse von Dichtestress bis Demografie
So gibt es beispielsweise immer mehr Verkehr – gerade bei den Velos und E-Bikes –, Fahrzeuge sind zunehmend automatisiert, elektrisch angetriebene Kleinstfahrzeuge werden immer beliebter und das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt. Zusammenfassen lässt sich dies mit dem Begriff «4D»: Der Strassenverkehr wird dichter, diverser, digitaler und demografisch älter.

Um das Verkehrssicherheitsziel des ASTRA zu erreichen, braucht es eine umfassende Strategie und dazu ein breit abgestütztes Handlungsprogramm mit gezielten Präventionsmassnahmen sowie ein datengestütztes Vorgehen. Ein besonderes Augenmerk verdienen dabei die Innerortsstrassen. Nebst dem Bund sind also auch Städte, Gemeinden und Kantone gefordert.

Weniger Tote trotz mehr Verkehr
Um innerorts – wo die zunehmende Dichte besonders spürbar ist – mehr schwere Unfälle zu verhindern, wird eine Massnahme auf politischer Ebene unverzichtbar: Tempo 30 auf mehr Innerortsstrassen; auch auf Hauptverkehrsachsen, die allerdings vortrittsberechtigt bleiben. Die rechtlichen Hürden hierfür müssen abgebaut, Tempo 30 muss zum neuen Standard werden. Dies ist das beste Beispiel dafür, dass es richtungsweisende, teils unbequem scheinende Schritte brauchen wird. Letztlich sind diese aber erträglich, da sich damit die jährliche Zahl der Getöteten auf Schweizer Strassen nochmals markant senken lässt und auf diese Weise – ohne Beeinträchtigung des Verkehrsflusses – viel menschliches Leid verhindert wird.
 

Online-Veröffentlichung: 22.12.2021
Beitrag/Quelle: bfu
Bild: Adobe Stock